
Der Bereich Wohnen & Einrichten ist mit unter der wichtigste im Leben eines jeden von uns. Schließlich verbringen wir rund 50% des Tages in unseren eigenen vier Wänden. Eine lebenswerte, schöne und umweltfreundliche Einrichtung ist daher sehr wichtig, um sich wohlfühlen zu können. Im vergangenen Jahr gaben die Deutschen 44,83 Milliarden Euro für neue Möbel und Einrichtungsgegenstände aus. In diesem Ratgeber möchten wir Ihnen einige Tipps und Tricks aufzeigen, die Ihnen beim umweltfreundlichen Wohnen helfen sollen. Als Grundlage dafür haben wir den Ratgeber »Gesund und umweltfreundlich einrichten« des Umweltbundesamtes genommen.
Warum ist ökologisches Wohnen so wichtig?
Die Art und Weise, wie wir unser eigenes Zuhause einrichten, hat Einfluss auf die Umwelt. Um also den Planeten vor weiteren Schäden zu bewahren, sollten Möbel und Co. emissionsarm hergestellt und transportiert werden. Eine solche nachhaltige Einrichtung ist jedoch auch für Ihre eigene Gesundheit wichtig. Schließlich beeinflussen die gewählten Materialien auch die Innenraumluft. Giftige Lacke und Farbstoffe in Textilien, Schränken, Tischen, Regalen etc. können maßgeblichen zur Belastung beitragen und neben unangenehmen Gerüchen auch zu Kopfschmerzen, Müdigkeit, Augenreizungen und Abgeschlagenheit führen.
100% schadstofffreie Produkte gibt es nicht
Eine gute Raumlauft ist für das Wohlbefinden entscheidend. Es ist also wichtig auf die verwendeten Materialien und Herstellungsmethoden der Produkte zu achten. Eine vollständig schadstofffreie Einrichtung ist jedoch kaum umsetzbar. Ökologisch Wohnen setzt lediglich voraus, bestmöglich auf ungesunde und umweltschadende Produkte zu verzichten.
Was zeichnet hochwertige Polstermaterialien aus?
Mit dem Sofa oder Sesseln in Ihrem Zuhause pflegen Sie eine enge Beziehung. Sie werden regelmäßig und mit direktem Hautkontakt verwendet. Für eine nachhaltige Einrichtung wichtig ist also, dass eben diese über Bezüge verfügen, die möglichst wenig chemische Stoffe ins sich tragen. Die Polsterung im Inneren besteht meist aus mehreren Schichten Schaumstoff. Dies können ein Federkern, Formschaum sowie eine Unterfederung sein. Eine hochwertige und langlebige Polsterung, welche komfortabel ist, lässt sich anhand des angegebenen »Raumgewicht« bemessen. Dieses sollte für:
- Sitzflächen mindestens 35 kg/m³
- Rücken- und Armlehnen mindestens 28 kg/m³
betragen, damit keinerlei »Sitzkuhlen« entstehen. Hochwertige Materialien bei Möbeln sind für ein nachhaltiges Wohnen besonders wichtig, wie der Verzicht von synthetischen Zusatzstoffen.
Nachhaltiges Wohnen durch zertifizierte Möbel
Eine umweltschonende, gesunde und nachhaltige Einrichtung ist gar nicht so einfach zusammenzustellen. Schließlich lässt sich weder bei einer Kommode noch bei einem Teppich oder Vorhang auf den ersten Blick sagen, wie und woraus diese hergestellt wurden. Beim Möbel- und Textilien Kauf sollten Sie daher auf Siegel achten. Im Anschluss listen wir Ihnen einige vertrauenswürdige Beispiele auf, die das ökologische Wohnen sicherstellen.
#1: Der Blaue Engel
Möbel und Produkte, die den Blauen Engel tragen, müssen anhand verschiedener Kriterien sicherstellen, dass sie sowohl gesundheitlich als auch ökologisch positive Effekte erzielen konnten. Das heißt, die Tische, Stühle, Lattenroste und anderen Möbel mit diesem Siegel sind gut verträglich und verursachen keine Umwelt- oder Gesundheitsbelastung. Materialien wie Holz müssen aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen und alle anderen Werkstoffe müssen möglichst emissionsarm sein. Bei Polstermöbeln und Textilien stellt der Blaue Engel klar, dass diese weder über Lösemittel, Weichmacher oder chemische Stoffe wie Formaldehyd verfügen. Das Umweltbundesamt überprüft diese Aspekte eines Produktes alle drei bis vier Jahre.
#2: Das goldene M
Ein weiteres verlässliches Siegel stellt das Goldene M dar. Es existiert seit 1963 und soll Möbel von höchster Qualität auszeichnen. Damit ein Möbelstück dieses erhält, muss es die Vorschriften der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel e. V. (DGM) für Gesundheitsverträglichkeit und Qualität erfüllen. Hochwertige Rohstoffe sowie der Verzicht minderwertiger oder schadstoffbelasteter Materialien ist daher Grundvoraussetzung. Die rund 100 Mitglieder, die der DGM angehören, möchten mit diesem RAL Gütezeichen die Gesundheit der Menschen sichern und die der Umwelt stärken.
Umweltfreundlich wohnen = alte Möbel ökologisch zu entsorgen
Nichts hält für immer, das gilt auch für Ihre Möbel. Irgendwann muss alles einmal entsorgt werden. Nachhaltiges Wohnen bezieht sich daher nicht nur auf die Anschaffung geprüfter Möbel, sondern befasst sich auch mit der Entsorgung ausgedienter Exemplare. Noch intakte Tische, Stühle und Textilien müssen dabei nicht sofort in den Müll geworfen werden. In sogenannten »Möbelkammern«, auf Flohmärkten und auf Online Plattformen lassen sich alte Schätze noch zu Geld machen. Und wenn nicht, so lohnt es sich diese an Hilfsbedürftige zu übergeben.
Der Rest landet auf dem Sperrmüll
Haushaltsübliche Einrichtungsgegenstände und Möbel, die ausgedient und defekt sind, sollten für gewöhnlich auf dem Sperrmüll entsorgt werden. Neben Holzmöbeln gilt dies auch für Matratzen, Betten, Sofas, Sessel, Bodenbeläge und Batterien. Ihr örtlicher Wertstoffhof hilft Ihnen gerne bei der Entsorgung. So gelangen die alten Materialien wieder in den Produktkreislauf und können recycelt werden. Zur Liebe der Umwelt und den nächsten Generationen.